Schülerbefragung im Landkreis
Das Regionale Übergangsmanagement hat im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge im Schuljahr 2009/10 durch die DSA Dresden GmbH eine schriftliche Befragung von Schülerinnen und Schülern der Vorabgangs- und Abgangsklassen der Mittel- und Förderschulen zum Thema "Berufsorientierung und Berufswunschverhalten" durchführen lassen. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen die wichtigsten Ergebnisse zu den Themenbereichen
- Berufs- und Ausbildungswünsche
- Kriterien für die Berufswahl
- Erlangung eines Ausbildungsplatzes und
- Berufsorientierung
vor. Den gesamten Bericht können Sie sich als PDF am Ende dieser Seite herunterladen.
Überblick
Kriterien für die Berufswahl
Bei der Frage nach Entscheidungskriterien für einen bestimmten Beruf spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Für 87 % der befragten Schülerinnen und Schüler ist das Kriterium "einen sicheren Arbeitsplatz haben" sehr wichtig, gefolgt von "das tun, was mir Spaß
macht" (73 %), "etwas Praktisches tun" (53 %) und "mit Menschen arbeiten" (52 %).
Die Bewertung aller Jugendlichen macht deutlich, dass es zu positiven als auch negativen Konzentrationen kommt. Durch Zusammenfassung der Merkmale „sehr wichtig“ und „wichtig“ kann diese Konzentration erhöht und in einem Ranking dargestellt werden.
In erster Linie wird die Berufswahl vom Vorhandensein eines sicheren Arbeitsplatzes bestimmt und erst mit Abstand von den Verdienstmöglichkeiten (Rang 4). Ebenfalls großen Einfluss auf die Berufsentscheidung haben die Kriterien „etwas tun, was mir Spaß macht“ (Rang 2), „eigenen Interessen nachgehen können“ (Rang 3) und „etwas Praktisches tun“ (Rang 5).
Hingegen halten nur ca. 20 % der Jugendlichen „die Beschäftigung mit gesellschaftlichen/ politischen Problemen“ und „wissenschaftlich arbeiten“ im Beruf für wichtig bis sehr wichtig. Auch „in eine leitende Position gelangen“ und „hohes Ansehen haben“ ist nur für die Hälfte der Befragten von Bedeutung bei der Berufswahlentscheidung. Mit diesem Ranking wird deutlich, wo Gespräche mit Jugendlichen ansetzen sollten, um falsche Vorstellungen abzubauen bzw. bisher nur wenig beachtete Gründe für eine Berufsentscheidung verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken.
Erlangung eines Ausbildungsplatzes
Ungeachtet dieser Einschätzung möchten zwei Drittel der Befragten eine Ausbildung im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, im Nahbereich bzw. Umkreis des Wohnortes bis 50km aufnehmen.
Zwischen 79 % und 83 % der Jugendlichen sehen gute bis machbare Chancen, im gelernten Beruf später Arbeit zu finden. Falls dies wider Erwarten nicht möglich sein sollte, gaben sie als Ursachen für mögliche Abwanderungen folgende Gründe an:
· Hier gibt es zu wenige Arbeitsplätze (64,4 %)
· Hier gibt es zu geringe Verdienstmöglichkeiten (32,2 %)
· Ich möchte andere Regionen kennen lernen (21,5 %).
Deutlich wird, dass die Entscheidung zum Verlassen der Heimatregion in erster Linie vom Vorhandensein eines Arbeitsplatzes und erst mit Abstand von den Verdienstmöglichkeiten bestimmt wird.
Als allgemeine Berufsperspektive sehen rund 42 % der Jugendlichen ein solides Arbeitsverhältnis in Wirtschaft bzw. Handwerk. Dabei liegen die Jungen mit 54 % weit vor den Mädchen mit 32 %. Bei den Mädchen (41%) dominiert der Wunsch, Arbeiterin oder Angestellte
im Öffentlichen Dienst zu werden. Den Aufstieg in eine mittlere Führungsposition sehen vor allem die Jungen mit 17 % gegenüber den Mädchen mit nur 7,5 %. Eine freiberufliche/unternehmerische Selbständigkeit streben mit rund 14 % sowohl die Mädchen als auch die
Jungen an.
Berufsorientierung
Viele wertvolle Angebote zur Berufsorientierung bleiben allerdings von jungen Menschen ungenutzt (siehe Grafik). Auch die Frage der Mobilität spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. So gaben die jungen Menschen an, dass sie in erster Linie von Angeboten Gebrauch machen, die sich in Wohn- bzw. Schulortnähe befinden bzw. innerhalb des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge stattfinden.
Auch die aus bereits vorliegenden Studien bekannte zentrale Bedeutung der Eltern im Prozess der Berufsorientierung wurde bestätigt: Eltern sind für die befragten Jugendlichen die wichtigsten Bezugspersonen. Gleichwohl können auch andere Ansprechpartner ihre Unterstützungsmöglichkeiten zielgenauer ausrichten und bewusster dort ansetzen, wo Elternteile nicht vollständig diesen Bereich abdecken können. Ausbilder, Auszubildende und Geschäftsführer aber auch Lehrer halten demzufolge notwendige Informationen für die jungen Menschen bereit, die sie bei der Berufswahl gezielt unterstützen können.
Sie möchten mehr wissen?
Den gesamten Auswertungsbericht der Schülerbefragung zur Berufsorientierung und zum Berufswunschverhalten "Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge - Perspektive Zukunft?" im Schuljahr 2009/10 können Sie sich hier kostenlos herunterladen.
» Auswertungsbericht Schülerbefragung 2009/10
Regionales Übergangsmanagement Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Zehistaer Straße 9 in 01796 Pirna
Tel.: 03501 / 515408